Sigfrit Steiner zusammen mit Claudia Amm in der Produktion «Ein Mond für die Beladenen» von Eugen O’Neill
«Er war ein knorriger Schweizer, mit einem wettergegerbten Charakterkopf und struppigem Schnurrbart: So hat er sich – als aufrechter Störenfried – auf der Bühne, im Film und vor allem in weit über hundert Fernsehrollen eine erstaunliche Alterspopularität erworben.» notierte DER SPIEGEL (13/1988) anlässlich des Ablebens von Steiner.
Born Theater & Konzerte organisierte 1984 in der Schweiz eine Tournee mit Sigfrit Steiner, Günter Lamprecht, Claudia Amm u.a. mit dem Schauspiel «Ein Mond für die Beladenen» von Eugen O’Neill.
Sigfrit Steiner wurde am 31. Oktober 1906 als Sohn eines Zahnarztes und einer Schauspielerin in Basel geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in St. Gallen, wo er bis zum Abitur die Kantonsschule besuchte. Doch bereits 1927 liess er sich am Pariser «Studio des Théàtre de l’Atelier» sowie in Berlin an der Schauspielschule des «Deutschen Theaters» unter Max Reinhardt1) (1873 – 1943) entsprechend ausbilden.
Steiners Bühnenrepertoire war breit gefächert, sowohl in klassischen als auch in Stücken der Moderne zeigte der Charakterdarsteller immer wieder eindrucksvolle Leistungen. Als Filmschauspieler erlangte Steiner ab den 1950er Jahren grosse Popularität. In der Schweiz ist der Film «Das gefrorene Herz» von Xavier Koller mit Sigfrit Steiner unvergesslich. Ab den 1960er Jahren arbeitete Steiner vermehrt für das Fernsehen. Neben Auftritten in beliebten Krimi-Serien wie «Der Alte», «Derrick» oder «Der Kommissar» sah man den Schauspieler mit den markanten Gesichtszügen beispielsweise 1966 als Patricio neben Michael Degen und Heinz Schubert in «Der Ritter vom Mirakel» nach Lope de Vega oder als Lofty in «Ohne festen Wohnsitz». 1984 übernahm der Schauspieler die Titelrolle in «Die Platzanweiserin» und ein Jahr später stand er für die Marlitt-Verfilmung «Die Frau mit den Karfunkelsteinen» vor der Kamera.
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